Datenschutz für Verbraucher: Dein umfassender Ratgeber

Datum der Veröffentlichung: 22. Juli 2024

Der Ratgeber auf einen Blick



  • Datenschutz schützt deine persönlichen Daten vor Missbrauch.


  • Kenntnis der Datenschutzrechte gibt dir Kontrolle über deine Daten.


  • Praktische Tipps helfen dir, im digitalen Alltag sicher zu bleiben.


  • Reagiere schnell bei Datenschutzverletzungen, um Schäden zu minimieren.
Warum ist Datenschutz wichtig?


Datenschutz schützt nicht nur deine Privatsphäre, sondern auch deine Identität und finanzielle Sicherheit. Ohne ausreichenden Schutz können persönliche Daten gestohlen und missbraucht werden, was zu Identitätsdiebstahl, finanziellen Verlusten und anderen schwerwiegenden Konsequenzen führen kann. Unternehmen sammeln immer mehr Daten über dich – sei es durch Online-Einkäufe, Social Media oder Apps. Daher ist es unerlässlich, dass du weißt, wie du deine Daten schützen kannst.


Deine Rechte als Verbraucher


Als Verbraucher hast du eine Reihe von Rechten in Bezug auf den Schutz deiner persönlichen Daten. Diese Rechte geben dir die Kontrolle über deine Daten und helfen dir, gegen die missbräuchliche Nutzung vorzugehen.


  1. Recht auf Auskunft: Du hast das Recht, von Unternehmen zu erfahren, welche Daten sie über dich gespeichert haben und wie diese Daten verwendet werden.
  2. Recht auf Berichtigung: Du kannst die Berichtigung unrichtiger oder unvollständiger Daten verlangen.
  3. Recht auf Löschung: Unter bestimmten Umständen hast du das Recht, die Löschung deiner Daten zu verlangen, beispielsweise wenn die Daten nicht mehr benötigt werden oder unrechtmäßig verarbeitet wurden.
  4. Recht auf Einschränkung der Verarbeitung: In bestimmten Situationen kannst du verlangen, dass die Verarbeitung deiner Daten eingeschränkt wird.
  5. Recht auf Datenübertragbarkeit: Du hast das Recht, deine Daten in einem strukturierten, gängigen und maschinenlesbaren Format zu erhalten und diese Daten einem anderen Dienstleister zu übermitteln.
  6. Recht auf Widerspruch: Du kannst der Verarbeitung deiner Daten jederzeit widersprechen, insbesondere wenn die Daten für Direktmarketing verwendet werden.


Praktische Tipps zum Schutz deiner Daten


Ein starkes Passwort ist die erste Verteidigungslinie gegen unbefugten Zugriff. Verwende Passwörter, die mindestens zwölf Zeichen lang sind und eine Mischung aus Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen enthalten. Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) bietet eine zusätzliche Sicherheitsebene, indem sie neben deinem Passwort einen zweiten Identifikationsfaktor erfordert, wie zum Beispiel einen Code, der an dein Mobiltelefon gesendet wird.

Öffentliche WLAN-Netze sind oft unsicher. Vermeide es, in solchen Netzen sensible Daten einzugeben. Nutze stattdessen ein Virtual Private Network (VPN), um deine Verbindung zu sichern. Sei vorsichtig, welche persönlichen Informationen du in sozialen Medien teilst. Betrüger können diese Informationen nutzen, um Phishing-Angriffe durchzuführen oder deine Identität zu stehlen.


Stelle sicher, dass alle deine Geräte und Software stets auf dem neuesten Stand sind. Updates enthalten oft wichtige Sicherheitsverbesserungen. Öffne keine E-Mails oder Nachrichten von unbekannten Absendern und klicke nicht auf Links oder Anhänge in verdächtigen Nachrichten. Betrüger nutzen oft Phishing-Techniken, um an deine Daten zu gelangen. Überprüfe regelmäßig die Datenschutzeinstellungen deiner Online-Konten und passe sie an, um den Zugriff auf deine Daten zu minimieren.


Umgang mit Datenschutzverletzungen


Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen kann es vorkommen, dass deine Daten kompromittiert werden. Reagiere schnell, ändere deine Passwörter und aktiviere 2FA für alle betroffenen Konten. Informiere die betroffenen Unternehmen über den Vorfall, damit sie dir helfen können, weitere Schäden zu vermeiden. Erstatte Anzeige bei der Polizei und setze die Datenschutzbehörde über den Vorfall in Kenntnis. Diese kann dir weitere Anweisungen geben und Maßnahmen ergreifen, um deine Daten zu schützen.


Datenschutz in der Praxis: Tipps und Tricks


Achte darauf, nur auf vertrauenswürdigen Websites einzukaufen. Verwende Zahlungsmethoden, die zusätzlichen Schutz bieten, wie PayPal oder Kreditkarten mit Rückbuchungsoption. Lies die Datenschutzrichtlinien von Apps, bevor du sie herunterlädst. Achte darauf, welche Berechtigungen die App verlangt und ob sie wirklich notwendig sind. Auch am Arbeitsplatz solltest du auf Datenschutz achten. Schütze sensible Informationen vor unbefugtem Zugriff und befolge die Datenschutzrichtlinien deines Unternehmens. Viele moderne Geräte wie Smart-TVs, Sprachassistenten und Fitness-Tracker sammeln Daten über dich. Überprüfe die Datenschutzeinstellungen dieser Geräte und deaktiviere unnötige Datensammlungen. Erkläre Kindern die Bedeutung des Datenschutzes und überwache ihre Online-Aktivitäten. Nutze Kindersicherungen und besprich mit ihnen, welche Informationen sie nicht teilen sollten.

Aktuelle Themen

25. Oktober 2025
Immer häufiger kursieren in privaten WhatsApp-Gruppen vermeintlich exklusive Tipps zum schnellen Aktiengewinn. Derzeit werden insbesondere Papiere der Canaan Inc. (ISIN US1347481020) beworben. Nach Angaben der Finanzaufsicht BaFin stecken dahinter keine seriösen Finanzexperten, sondern organisierte Gruppen, die gezielt Anlegerinteresse erzeugen, um selbst von steigenden Kursen zu profitieren. In den Chats treten Personen auf, die angeblich bekannte Namen aus der Finanz- oder Börsenwelt tragen. In Wahrheit handelt es sich um gefälschte Profile. Fotos, Namen und Lebensläufe werden kopiert, um Vertrauen aufzubauen. Ziel ist es, Privatanleger mit unrealistischen Gewinnversprechen und künstlichem Zeitdruck zu Aktienkäufen zu bewegen. Wer darauf hereinfällt, wird Teil eines klassischen Pump-and-Dump-Schemas: Die Täter kaufen früh, treiben den Kurs hoch und stoßen ihre Anteile ab, sobald andere investieren. Betroffen sind nicht nur Aktien, die in Deutschland gehandelt werden. Neben Canaan Inc. tauchen in den Chats auch Namen auf wie Springview Holding (ISIN KYG837611097), Health in Tech Inc. (ISIN US42217D1028), Lichen China Ltd. (ISIN KYG5479G1082), Iczoom Group Inc. (ISIN KYG4760B1005), Chanson International Holding (KYG2104U1076) und Golden Heaven Group Holdings Ltd. (ISIN KYG3959D1253). Die Kürzel „US“ und „KY“ in den ISINs zeigen, dass diese Gesellschaften in den Vereinigten Staaten beziehungsweise auf den Cayman Islands registriert sind – Jurisdiktionen, in denen eine Rechtsverfolgung für Privatanleger deutlich schwieriger ist. Das Grundproblem liegt in der Dynamik sozialer Netzwerke. Informationen verbreiten sich rasant, während die Überprüfung oft zu spät erfolgt. Gefälschte Börsennachrichten, manipulierte Screenshots oder fingierte Kurscharts verstärken den Eindruck von Glaubwürdigkeit. Viele dieser Nachrichten verwenden Formulierungen wie „Insider-Tipp“ oder „nur für kurze Zeit“, um den psychologischen Druck zu erhöhen. Solche Taktiken sind kein Zufall, sondern Bestandteil gezielter Marktmanipulation. Anleger sollten in solchen Fällen Ruhe bewahren und Fakten prüfen. Jede Investmententscheidung gehört auf den Prüfstand: Gibt es geprüfte Unternehmenszahlen? Wird das Wertpapier an einem regulierten Markt gehandelt? Ist das Geschäftsmodell transparent? Liegen offizielle Mitteilungen vor? Fehlende Informationen sind ein Warnsignal. Ebenso gilt: Je lauter der Versprechens-Ton, desto höher das Risiko. Die Bundesverbraucherhilfe ruft Verbraucher dazu auf, keine Wertpapiere aufgrund von Chat-Empfehlungen zu kaufen und verdächtige Inhalte zu dokumentieren. Hinweise auf unseriöse Anlagewerbung können an die BaFin oder direkt an die Polizei weitergeleitet werden. Auf der Website der BaFin stehen weiterführende Informationen, wie sich Anleger effektiv schützen und seriöse Quellen erkennen. Kapitalmärkte leben von Vertrauen. Dieses Vertrauen wird nur dann bestehen, wenn Verbraucher lernen, zwischen Marktinformation und Manipulation zu unterscheiden. Jede kritische Nachfrage schützt vor Schaden – und sichert langfristig den fairen Zugang zu echten Chancen. 
15. Oktober 2025
Präsident Ricardo Dietl hat die Vorsitzende des Bundesausschusses gebeten, das Thema eines politischen Vertrauensprogramms auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung zu setzen. Ziel ist es, dass sich der Bundesausschuss mit der Frage befasst, wie ein regelbasiertes Miteinander im politischen Raum wieder gestärkt werden kann. Dietl macht deutlich, dass die gesellschaftliche Polarisierung, die Zunahme politischer Aggression und das wachsende Misstrauen gegenüber Institutionen auf einen tiefgreifenden Vertrauensverlust hindeuten. Während die Politik derzeit Aufbruchstimmung zu vermitteln versucht, erleben viele Bürger steigende Preise, zunehmende Belastungen und eine Politik, die zu oft in Symboldebatten verharrt. „Wir müssen uns ehrlich machen“, erklärt Ricardo Dietl. „Die Menschen spüren, dass sich an vielen Stellen wenig verändert. Vertrauen wächst nicht durch Ankündigungen, sondern durch Taten, durch Berechenbarkeit und durch klare Regeln.“ Im Mittelpunkt der Befassung soll stehen, wie politischer Wettbewerb wieder konstruktiv gestaltet werden kann. Dietl verweist dabei auf die Prinzipien der Sozialen Marktwirtschaft. Wettbewerb sei notwendig und produktiv, wenn er von Respekt und Fairness getragen werde. „Wettbewerb ja, bessere Vorschläge machen, immer gerne. Aber gegenseitige Herabwürdigung, die Unterstellung von Unwählbarkeit und persönliche Angriffe führen zu einer Atmosphäre, in der Politik zur Bühne des Gegeneinanders wird. Das schadet der Demokratie und befeuert Hass aus allen Richtungen. Dem müssen wir mit einem regelbasierten, besonnenen und gestärkten Miteinander begegnen“, so Dietl. Die Bundesverbraucherhilfe wird das Thema in den kommenden Sitzungen als Impuls für eine breitere gesellschaftliche Debatte verstehen. Ricardo Dietl sieht darin eine grundlegende Aufgabe für die politische Kultur in Deutschland: Politik soll wieder zeigen, dass sie fähig ist, Verantwortung zu übernehmen, Konflikte respektvoll auszutragen und Vertrauen Schritt für Schritt zurückzugewinnen. „Ein Land bleibt nur stark, wenn seine politischen Akteure die Regeln des Anstands und der Verantwortung wahren“, fasst Dietl zusammen. „Darüber zu sprechen ist nicht Schwäche, sondern Stärke. Es ist Zeit, dass wir diese Stärke leben.“
9. Oktober 2025
Europa verliert sich erneut in Detailregulierung. Das Europäische Parlament hat gestern mehrheitlich dafür gestimmt, pflanzliche Produkte künftig nicht mehr mit Bezeichnungen wie Burger, Wurst oder Schnitzel zu kennzeichnen. Damit setzt sich Brüssel in einer Scheinauseinandersetzung fest, während zentrale Probleme ungelöst bleiben. Die Abstimmung sendet das falsche Signal. Sie bindet politische und administrative Kapazitäten in einem Nebenschauplatz, anstatt Kaufkraft, Wettbewerb, Digitalisierung, Energiepreise, zuverlässige Infrastruktur und Sicherheit der Verbraucher in den Mittelpunkt zu rücken. Die Entscheidung fiel mit deutlicher Mehrheit und liegt nun bei den Mitgliedstaaten. Genau hier fordern wir Korrektur und Augenmaß. Wir sprechen für Verbraucher, die jeden Tag reale Entscheidungen treffen: Sie erwarten verständliche Informationen auf der Verpackung, faire Preise im Regal, verlässliche Produktqualität und transparente Märkte. Ob eine pflanzliche Wurst Wurst heißen darf, beantwortet der Markt längst durch klare Kennzeichnung und aufgeklärte Kundschaft. Die europäischen Behörden besitzen bereits ein robustes Instrumentarium gegen Irreführung. Zusätzliche Wortpolizei produziert Bürokratie, erschwert Innovation und verschiebt den Fokus von wirksamem Verbraucherschutz auf Symbolpolitik. Der Rechtsrahmen zu Milchbezeichnungen (Hafermilch, Mandelmilch) zeigt seit Jahren, dass Abgrenzung möglich ist, ohne Debatten endlos auszuweiten. Eine erneute Ausdehnung von Begriffsschranken führt uns von der Sache weg, die zählt, nämlich von fairen Wettbewerbsbedingungen und nachvollziehbarer Information am Point of Sale. Wir adressieren die Bundesregierung: Deutschland ist Leitmarkt für moderne Lebensmittel und für transparente Verbraucherinformation. Die Bundesregierung vertritt die Interessen der Bürger in den europäischen Gremien. Sie muss in Rat und Kommission auf Stopp von Überregulierung, auf Evidenz statt Ideologie und auf Priorisierung der Dinge setzen, die Wohlstand und Lebensqualität tatsächlich sichern. Das heißt, sie muss europäisch verbindlich und mit Nachdruck verhandeln, Allianzen mit Mitgliedstaaten formen, die marktwirtschaftliche Lösungen bevorzugen, und Folgenabschätzungen verlangen, die Kaufkraft, Preise und Wettbewerb in den Mittelpunkt stellen. Ein Veto gegen symbolische Etikettenpolitik ist aktiver Verbraucherschutz, weil es Ressourcen freilegt für die großen Aufgaben. Verbraucherinnen und Verbraucher benötigen Schutz vor Preisübertreibungen und Mogelpackungen, sie benötigen verlässliche Infrastruktur und pünktliche Lieferketten, sie benötigen digitale Verwaltung, planbare Energiepreise, konsequente Bekämpfung unlauterer Geschäftspraktiken und einen europäischen Binnenmarkt, der Innovation belohnt. All das verlangt Gesetzgebung mit klarer Zielwirkung, straffe Vollzugsstrukturen und Evaluierungen, die Maßnahmen an Ergebnissen messen.