Präsidium beschließt: Bundesverbraucherhilfe gründet eigene Rechtsschutzversicherung für Verbraucher

Datum der Veröffentlichung: 9. Februar 2025

Pressemitteilung Nr. 27


Zuständige Ansprechperson: Pressesprecherin Anna Arens

Der deutsche Versicherungsmarkt steht vor einer Wende. Das Präsidium der Bundesverbraucherhilfe e.V. hat am 4. Februar offiziell die Gründung einer gemeinnützig gesteuerten Rechtsschutzversicherungsgesellschaft beschlossen – ein klares Signal gegen überteuerte, unfaire und verbraucherfeindliche Versicherungslösungen.


„Die aktuellen Versicherungsprodukte im Verbraucherrechtsschutz sind mangelhaft, teuer und nicht auf der Seite der Verbraucher – das ist inakzeptabel! Anstatt Einzelfälle abzumahnen, machen wir uns selbst zum Wettbewerber und schaffen endlich ein Modell, das fair, transparent und leistungsgerecht ist“, erklärt Ricardo Dietl, Präsident der Bundesverbraucherhilfe.


Die neue Rechtsschutzversicherung wird gemeinnützig gesteuert, damit die Verbraucher – statt Konzerne – im Mittelpunkt stehen. Die Bundesverbraucherhilfe setzt auf strategische Investoren, die Verantwortung übernehmen statt Profit maximieren – Großkonzerne mit reinen Gewinninteressen werden ausgeschlossen.


Beschluss einsehen



Unser Versprechen an die Verbraucher:


  • Faire Preise ohne versteckte Klauseln
  • Transparente Bedingungen und echte Leistungsstärke
  • Unabhängigkeit von profitgetriebenen Versicherungskonzernen
  • Maximale Kontrolle durch Verbraucherinteressen


„Verbraucher brauchen eine starke Stimme im Versicherungsmarkt – und genau diese werden wir ihnen mit dieser Gesellschaft geben. Wir werden kein Geschäftsmodell für Konzerne, sondern einen Safespace für Verbraucher errichten“, versichert Generaldirektorin Marina Schneider.


Was kommt jetzt?


Die Bundesgeschäftsführung hat den Auftrag, sofort die Gründung vorzubereiten, potenzielle Investoren zu prüfen und einen wettbewerbsfähigen Markteintritt zu planen.


Der Startschuss für eine neue Ära im Verbraucherrechtsschutz ist damit gefallen. Nun gilt es, die besten Partner auf dem Markt für diese Vision zu gewinnen.

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Blockierte Guthaben: Verbraucher können über eigenes Geld nicht verfügen Immer mehr Betroffene berichten der Bundesverbraucherhilfe e.V., dass sie ihr Guthaben bei der Tomorrow GmbH nicht frei nutzen können. Besonders problematisch sind die sogenannten „Pockets“, in die Verbraucher zwar problemlos Geld einzahlen, aus denen es jedoch nicht oder nur erheblich verzögert wieder verfügbar gemacht wird. Damit entsteht für Verbraucher eine Situation, die einer Kontosperrung gleichkommt. Während das Unternehmen weiter Einzahlungen akzeptiert, wird die Auszahlung verweigert. Der faktische Ausschluss vom eigenen Vermögen stellt nicht nur eine erhebliche Einschränkung der wirtschaftlichen Handlungsfreiheit dar, sondern auch ein Risiko für alltägliche Ausgaben wie Miete, Rechnungen oder Einkäufe. Dieser Mechanismus schafft eine gefährliche Asymmetrie zwischen Unternehmen und Kunden. Verbraucher tragen die finanziellen Risiken, während die Tomorrow GmbH offenbar nicht in der Lage oder nicht willens ist, eine verlässliche Kontoführung zu gewährleisten. Damit wird das Grundprinzip des Zahlungsverkehrs – der jederzeitige Zugriff auf eigene Mittel – untergraben. Völlig unzureichender Kundenservice als systematisches Problem Zu den blockierten Guthaben tritt ein zweites massives Problem: die mangelnde Erreichbarkeit und Professionalität des Kundenservice. Zahlreiche Verbraucher berichten uns, dass der Support-Chat respektlos, unhöflich und nicht lösungsorientiert agiert. E-Mails werden oft gar nicht beantwortet oder lediglich mit pauschalen Standardfloskeln abgewiesen. Die Hotline ist täglich gerade einmal zwei Stunden erreichbar, was in der Praxis bedeutet, dass eine große Zahl von Kunden mit akuten Problemen überhaupt keine Möglichkeit hat, schnelle Hilfe zu bekommen. Ein derart beschränkter Service widerspricht grundlegenden Erwartungen an ein Unternehmen, das im Bereich Finanzdienstleistungen tätig ist. Die Betreuung von Kunden ist keine optionale Zusatzleistung, sondern eine Kernpflicht, die unmittelbar aus dem Vertragsverhältnis erwächst. Wer Kunden mit blockiertem Guthaben alleinlässt, riskiert nicht nur ihr Vertrauen, sondern auch massive Folgeschäden in Form von Mahngebühren, Rücklastschriften und Bonitätseinträgen. Wechselwirkungen: Warum blockierte Guthaben mehr als ein Einzelfallproblem sind Was auf den ersten Blick wie ein Einzelfall wirkt, entfaltet in der Realität weitreichende Folgen. Wenn ein Verbraucher aufgrund gesperrter Guthaben Rechnungen nicht pünktlich begleichen kann, entstehen Mahngebühren und Rücklastschriftkosten. Diese können sich schnell summieren und bei wiederholten Vorfällen sogar die Bonität gefährden, da negative Einträge bei der Schufa drohen. Solche Kettenreaktionen sind nicht abstrakt, sondern betreffen den Alltag der Verbraucher unmittelbar. Ein weiterer Effekt sind Mehrkosten bei zeitkritischen Buchungen. Wer sein Guthaben nicht rechtzeitig nutzen kann, zahlt beispielsweise bei Bahntickets oder Flugreisen einen erheblich höheren Preis. Die Tariflogik der Anbieter ist eindeutig: Wer spät bucht, zahlt mehr. Verbraucher, die auf ihr gesperrtes Geld warten müssen, verlieren so doppelt. Sie werden nicht nur von ihrer Bank blockiert, sondern auch von dynamischen Preissystemen bestraft. Dieses Zusammenspiel zeigt, dass blockierte Guthaben keine bloße Unannehmlichkeit sind, sondern tief in die Lebensrealität eingreifen. Verbraucher tragen die Konsequenzen, während das verantwortliche Unternehmen keine funktionierende Lösung bietet. Haltung der Bundesverbraucherhilfe: Dialog ja, aber klare Grenzen bei Konfliktverhalten Die Bundesverbraucherhilfe e.V. verfolgt grundsätzlich den Ansatz, mit Unternehmen im Dialog Lösungen zu entwickeln, anstatt Konfrontation zu suchen. Ein moderner Verbraucherschutz lebt von Verständigung, Reformfähigkeit und gemeinsamen Standards. Doch es gibt Grenzen. Wenn ein Unternehmen wie die Tomorrow GmbH Verbraucher systematisch benachteiligt, ihre Guthaben blockiert und keinerlei professionellen Service bereitstellt, muss eine klare Reaktion erfolgen. Die Eintragung in unsere Blacklist ist kein symbolischer Akt, sondern ein handfestes Schutzinstrument. Es bedeutet, dass wir Verbraucher aktiv davor warnen, diesem Anbieter ihr Vertrauen zu schenken. Gleichzeitig behalten wir uns juristische Schritte vor, um systematische Verstöße gegen elementare Verbraucherrechte konsequent zu verfolgen. 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11. April 2025
CDU, CSU und SPD haben sich auf einen ambitionierten Kurs verständigt: Der Koalitionsvertrag 2025 setzt klare Prioritäten – wirtschaftliche Erneuerung, technologieoffener Klimaschutz, eine modernisierte Bundeswehr, ein digitaler Staat und gezielte Entlastungen für Familien, Arbeitnehmende und Rentner. Neben einer neuen Gründerfreundlichkeit und einem massiven Ausbau der Energie- und Wasserstoffinfrastruktur verspricht das Bündnis auch Fortschritte bei der Wohnraumschaffung, der Rentensicherheit, dem Bürokratieabbau und der frühkindlichen Bildung. Der Sozialstaat wird reformiert, Asylverfahren beschleunigt, und die Verwaltungsmodernisierung auf allen Ebenen angepackt. Zugleich bleibt die Handschrift einer stabilitätsorientierten Haushaltspolitik mit Schuldenbremse erkennbar. Verbraucher können sich auf verbesserte Verbraucherrechte im digitalen Raum, fairere Steuersätze und mehr Transparenz bei Lebensmitteln und Dienstleistungen einstellen. Die größten Investitionen werden in Verteidigung, Klima, Infrastruktur und Bildung fließen – vergleichsweise gering bleibt der Aufwand bei Justiz, Kultur und Ehrenamt. Wer alle Inhalte im Detail, aber in leicht verständlicher Sprache nachlesen möchte, findet unsere vollständige Zusammenfassung zum Download hier:
7. April 2025
In Deutschland sind zahlreiche Studiengänge, insbesondere im Bereich der Medizin, durch einen Numerus Clausus (NC) zulassungsbeschränkt. Dies führt dazu, dass viele Bewerber trotz Hochschulreife keinen Studienplatz erhalten. Einige von ihnen entscheiden sich daher, ihren Studienplatz auf dem Rechtsweg einzuklagen. Solche Studienplatzklagen haben in der Vergangenheit sowohl Erfolge als auch Misserfolge verzeichnet. Grundlagen der Studienplatzklage Eine Studienplatzklage basiert auf der Annahme, dass Hochschulen ihre Ausbildungskapazitäten nicht vollständig ausschöpfen und somit zusätzliche Studienplätze verfügbar sind. Durch eine sogenannte Kapazitätsklage wird geprüft, ob die Universität tatsächlich alle verfügbaren Plätze vergeben hat. Ist dies nicht der Fall, kann das Verwaltungsgericht die Hochschule verpflichten, weitere Bewerber zuzulassen. Aktuelle Fallbeispiele erfolgreicher Studienplatzklagen In den letzten Jahren gab es mehrere bemerkenswerte Fälle, in denen Studienplatzklagen erfolgreich waren: Medizinische Hochschule Hannover (MHH) : Im Jahr 2020 wurde ein Student im sechsten Fachsemester Humanmedizin an der MHH durch eine erfolgreiche Studienplatzklage zugelassen. Das Verwaltungsgericht Hannover stellte fest, dass die Universität ihre Aufnahmekapazität falsch berechnet hatte, wodurch zusätzliche Studienplätze verfügbar wurden. Quelle Universität Jena : Zum Wintersemester 2020/2021 einigte sich die Universität Jena in einem gerichtlichen Vergleich darauf, acht weitere Studienbewerber im ersten Fachsemester Medizin aufzunehmen. Dies geschah, nachdem festgestellt wurde, dass die Universität ihre Kapazitäten nicht vollständig ausgeschöpft hatte. Quelle Universität des Saarlandes : Ebenfalls im Wintersemester 2020/2021 verpflichtete sich die Universität des Saarlandes, vier zuvor abgelehnte Studienbewerber im fünften Fachsemester Medizin (klinischer Abschnitt) aufzunehmen. Diese Einigung resultierte aus einer erfolgreichen Studienplatzklage. Quelle Bedeutung der Kapazitätsberechnung Diese Fälle unterstreichen die Bedeutung einer korrekten Kapazitätsberechnung durch die Hochschulen. Fehlerhafte Berechnungen können dazu führen, dass Studienplätze ungenutzt bleiben, obwohl eine hohe Nachfrage besteht. Studienplatzklagen dienen in solchen Fällen dazu, die tatsächlichen Kapazitäten offenzulegen und sicherzustellen, dass alle verfügbaren Studienplätze vergeben werden. Unser Fazit Die Studienplatzklage bleibt ein wichtiges Instrument für Bewerber, die trotz formaler Qualifikation keinen Studienplatz erhalten haben. Erfolgreiche Klagen zeigen, dass Hochschulen ihre Kapazitäten nicht immer vollständig ausschöpfen und dass der Rechtsweg eine Möglichkeit bietet, dennoch einen Studienplatz zu erlangen. Bewerber sollten jedoch beachten, dass solche Verfahren komplex sind und eine sorgfältige rechtliche Beratung erfordern.