Umgang mit Hochwasserschäden: Das können Betroffene beachten

Datum der Veröffentlichung: 8. Januar 2024

Sicherheit zuerst


Wenn du von einem Hochwasser betroffen bist, ist deine Sicherheit das Wichtigste. Bevor du das überflutete Gebiet betrittst, stelle sicher, dass es sicher ist. Überprüfe auf sichtbare strukturelle Schäden, die ein Risiko darstellen könnten. Ein weiterer wichtiger Schritt ist das Abschalten des Stroms, um elektrische Gefahren zu vermeiden. Auch wenn es dringend erscheint, wieder in dein Zuhause oder Geschäft zurückzukehren, ist es entscheidend, zuerst die Sicherheit zu gewährleisten.


Dokumentation der Schäden


Sobald es sicher ist, beginne mit der Dokumentation der Schäden. Dies ist ein entscheidender Schritt für den Versicherungsprozess. Nimm Fotos oder Videos von allen Schäden auf, die durch das Hochwasser entstanden sind. Achte darauf, alle betroffenen Bereiche und Gegenstände detailliert zu erfassen. Erstelle auch eine Liste aller beschädigten Gegenstände. Diese Dokumentation wird nicht nur für Versicherungszwecke nützlich sein, sondern auch helfen, den Umfang des Schadens vollständig zu erfassen.


Checkliste zur Dokumentation von Schäden nach Hochwasser


Kontakt mit der Versicherung


Es ist wichtig, schnell zu handeln und den Schaden so bald wie möglich bei deiner Versicherung zu melden. Stelle sicher, dass du alle erforderlichen Informationen und Dokumente bereitstellst. Die Versicherung wird Anweisungen geben, wie du vorgehen solltest und welche Schritte erforderlich sind, um einen Anspruch geltend zu machen.


Anleitung zum Kontakt mit Versicherungen nach Hochwasserschäden


Umgang mit Versicherungen


Informiere dich über den Umfang deiner Versicherungspolice und was genau abgedeckt ist. Halte den Kontakt zu deiner Versicherung aufrecht und dokumentiere alle Kommunikationen. Manchmal kann es Missverständnisse oder Unklarheiten bezüglich des Deckungsumfangs geben, daher ist es wichtig, alle Vereinbarungen schriftlich festzuhalten.



Sanierung und Reparatur


Für die Sanierung solltest du dich an Fachleute wenden. Achte darauf, keine voreiligen Reparaturen durchzuführen, bevor du mit deiner Versicherung gesprochen hast, da dies den Versicherungsschutz beeinträchtigen könnte. Die Experten können auch helfen, den Umfang der erforderlichen Reparaturen zu beurteilen und einen Plan für die Wiederherstellung zu erstellen.



Vorsorge für die Zukunft


Nachdem du die unmittelbaren Auswirkungen des Hochwassers bewältigt hast, solltest du über Hochwasserschutzmaßnahmen für dein Eigentum nachdenken. Es ist auch eine gute Gelegenheit, deine Versicherungspolice zu überprüfen, um sicherzustellen, dass du in Zukunft ausreichend geschützt bist.


Staatliche Hilfsprogramme


Informiere dich über staatliche Hilfsprogramme und Unterstützungsmöglichkeiten. In manchen Fällen gibt es finanzielle Hilfen oder andere Ressourcen, die dir in dieser schwierigen Zeit zur Verfügung stehen können.


Arbeiter-Samariter-Bund

Im Kreis Erftstadt und Umgebung können sich Betroffene bezüglich Soforthilfezahlungen telefonisch unter
02235 46020 melden. Außerdem erhalten betroffene Haushalte, die einen ASB-Bautrockner zum Ausleihen erhalten haben, nach Rückgabe eine Stromkostenpauschale für die genutzte Dauer. Pauschalen werden ebenfalls für Heizgeräte gezahlt, wenn diese zurück gegeben werden.

Betroffene in
Rheinland-Pfalz wenden sich bitte an: info@asb-hochwasserhilfe.de.


  • Anlaufstellen und Fluthilfebüros

    Anlaufstellen des ASB


    ASB Stützpunkte in Nordrhein-Westfalen

    • Bergisch Land
    • Erftstadt
    • Euskirchen
    • Hagen
    • Mettmann
    • Landesverband Nordrhein-Westfalen

    ASB Stützpunkte in Rheinland-Pfalz

    • ASB Stützpunkt Bad Neuenahr-Ahrweiler (Heimersheim) für das Ahrtal und Umgebung
    • ASB Trier-Ehrang für Trier und Umland

     

    ASB zentrale Anlaufstelle

    • Betroffene können sich über die zentrale Email-Adresse nothilfe2021@asb.de melden.

    Fluthilfebüros AWO in Nordrhein-Westfalen


    AWO Fluthilfe-Büro Hilfszentrum Schleidener Tal

    (in Zusammenarbeit mit Malteser & Caritas)

    Kölner Str. 10, 53937 Schleiden-Gemünd

    Beratungszeiten Einzelfallhilfen, Wiederaufbauhilfen: Montag-Freitag/ 8:00 – 17:00 Uhr

    (Elisabeth Frauenkron, AWO Flutberaterin, Mobil:  0172 / 257 1447, e.frauen@kronawo-bm-eu.net)


    Beratungen zu Fragen bezüglich Versicherungsleistungen etc.:

    Donnerstag 14:00 – 17:00 Uhr, Heribert Gerstenmeyer, Berater für Versicherungsfragen, Mobil 0172 / 257 1447, h.gerstenmeyer@awo-bm-eu.net

     

    AWO Fluthilfe Siegburg (AWO Kreisverband Bonn-Rhein-Sieg e.V.)

    Beratungszeiten Einzelfallhilfen, Wiederaufbauhilfen, Flutbezogene Sozialberatung


    Mobile Beratung Fluthilfe vor Ort:

    Montags 14.30 - 17.30 Uhr in Odendorf, Parkplatz Edeka Hueffel, Essiger Str.

    Donnerstags 14.30 - 17.30 Uhr in Heimerzheim, Am Fronhof

    Freitags 09.00 - 12.00 Uhr in Heimerzheim, Am Fronhof

     

    Städteregion Aachen (AWO Kreisverband Aachen-Land)

    Beratung Einzelfallhilfen, Wiederaufbauhilfen

    Frau Monika Medic, Mobil: 0177 878 96 74, E-Mail: m.medic@awo-aachen-land.de

    Frau Inga Keller, Mobil: 0177 878 98 73, E-Mail: i.keller@awo-aachen-land.de

     

    AWO Kreisverband Rhein-Oberberg e.V.

    AWO Ansprechpartner für Fluthilfe (finanzielle Einzelfall- und 20-Prozent-Wiederaufbauhilfen)

    Hüttenstraße 27

    51766 Engelskirchen

    Frau Eva Kring

    Tel: 02263-9624-0

    Email: e.kring@awo-rhein-oberberg.de

     

    AWO Hochwasserhilfe-Büro Hagen/ Märkischer Kreis

    Grabenstraße 13, 58095 Hagen

    Hochwasserhilfebüro und Beratung Antragsstellungen: Frau Sabine Krimpmann, Tel.: 02331 73770 oder 02331 3403990 (Mo-Do, 9-14 Uhr), hochwasser@awo-ha-mk.de

    Aufsuchende und mobile Hilfen Hagen/Märkischer Kreis: Magdalena: 0152 7071708 (erreichbar von 9-18 Uhr, Dienstags von 9-14Uhr in der Grabenstr. 13), Bernd (psycho-soziale Unterstützung): 0152 7071793 (erreichbar von 10- 18.30 Uhr), Gerard: 0162 5164825 (erreichbar von 8- 17 Uhr)

     

    Fluthilfebüros AWO in Rheinland-Pfalz


    Sprechstunden in der AWO Ansprechbar – Beratungscontainer in der Kurgartenstraße Bad Neuenahr

    Öffnungszeiten:

    Montags von 09:00 bis 13:00 Uhr

    Mittwochs von 09:00 bis 13:00 Uhr

    Donnerstags von 09:00 bis 17:00 Uhr

    Freitags von 09:00 bis 13:00 Uhr

     

    Sozialberatung

    Lina Bechtoldt

    Tel: 0157-37602775

    E-Mail: lina.bechtoldt@awo-rheinland.de

     

    Sozialberatung

    Annabell Götz

    Tel: 0174-3340075

    E-Mail: annabell.goetz@awo-rheinland.de

     


    Fluthilfebüros der Malteser in Nordrhein-Westfalen

    • Bad Münstereifel
    • Euskirchen
    • Leverkusen
    • Rheinbach
    • Schleiden
    • Stolberg

    Mehr Infos findest du hier.

     

    Fluthilfebüros der Malteser in Rheinland-Pfalz

    • Geschäftsstelle Bad Neuenahr-Ahrweiler mit Außenstelle in Heppingen Kreuzberg
    • Schuld
    • Trier

    Mehr Infos findest du hier.



    Fluthilfebüros der Johanniter in Nordrhein-Westfalen

    • Aachen-Düren-Heinsberg in Eschweiler
    • Bonn/Rhein-Sieg/Euskirchen in Swisttal/Odendorf
    • Köln/Rhein-Erft-Kreis/Leverkusen in Erftstadt

    Mehr Infos findest du hier.

     


    Fluthilfebüros der Johanniter in Rheinland-Pfalz

    • Dernau

    Mehr Infos findest du hier.

  • Betreuungsangebote und psychologische Beratungsstellen

    Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.


    Betreuungsangebote für Kinder, Jugendliche, Familien und ältere Personen, psychosoziale Betreuung und psychologische Beratung:


    Fluthilfebüro in Dernau, Rheinland-Pfalz


    www.johanniter.de/fluthilfe-rlp  

    E-Mail: fluthilfe.rlp@johanniter.de

     

    Fluthilfebüros in Erftstadt, Rheinbach-Flerzheim und Stolberg/Eschweiler, Nordrhein-Westfalen


    www.johanniter.de/hochwasserhilfe-nrw

    E-Mail: Hochwasserhilfe.nrw@johanniter.de

     


    Arbeiter-Samariter-Bund


    Der ASB bietet in den folgenden Standorten Beratungs- und Betreuungsangebote an:


    Kreis Rhein-Erft/Düren und Umgebung


    Im Kreis Euskirchen ist eine Beratungsstelle für traumatisierte Betroffene eingerichtet. Zudem bietet der Regionalverband Rhein-Erft/Düren für den Raum Erftstadt und Umgebung psychologische Beratungsangebote und Hilfen für den Wiederaufbau. Der Kontakt erfolgt über den ASB Rhein-Erft/Düren: 


    E-Mail: info@asb-erft.de; www.asb-erft.eu


    Ein Mobiles Beratungsbüro kann zu juristischen, psychologischen und baurechtlichen Themen von Betroffenen unentgeltlich in Anspruch genommen werden


    E-Mail: kontakt@asb-nrw.de

    Kontakt: 0221 949 707-0

     

    Erkrath


    Unterstützung von geflüchteten Familien und vor allem Kindern, die aufgrund der Hochwasserkatastrophe ihren Zufluchtsort verloren haben.

    E-Mail: info@asb-me.de

    Kontakt: 02173 8914000

     

    Mechernich und Umgebung


    Reittherapie für vom Hochwasser betroffene Kinder

    Kontakt: kontakt@asb-nrw.de

     

    Trier-Ehrang


    Begegnungsstätte in Trier-Ehrang (Bernd-Bohr-Platz). Hier finden z.B. Aktionen für den Ortsteil, Café-Treffs und andere soziale Angebote statt.

    Kontakt: info@asb-hochwasserhilfe.de

     

    Bundeslandübergreifend in NRW und RLP


    Hebammenmobil: das Hebammenmobil ist zur Betreuung und Begleitung von schwangeren und stillenden Frauen sowie jungen Familien an verschiedenen Standorten in NRW und RLP im Einsatz.


    Weitere Informationen hier: https://www.asb-hebammenmobil.de/

    Kontakt: 0221 949707-62; 0174 7576198; koenitz-goes@asb-nrw.de

     


    Adressen des Paritätischen zur psychologischen Betreuung


    KISS Ahr c/o WeKISS | DER PARITÄTISCHE

    Marktplatz 6, 56457 Westerburg

    Tel.: 02663-9681912

    Fax: 02663-2667

    E-Mail: info@kiss-ahr.de

    https://kiss-ahr.de/


    SEKIS Trier

    Gartenfeldstraße 22

    54295 Trier

    Tel.: 0651 141180

    Fax: 0651-9917688

    E-Mail: kontakt@sekis-trier.de

    https://www.selbsthilfe-rlp.de/sekis-trier/hochwasser


    WeKISS | DER PARITÄTISCHE

    PARITÄTISCHES Zentrum

    Marktplatz 6 56457 Westerburg

    Tel.: 02663-25 40

    Fax: 02663-2667

    E-Mail: info@wekiss.de



    Weitere Anlaufstellen


    Malteser Rheinland Pfalz

    Fluthilfebüros des Malteser Hilfsdienst e.V.

    https://www.malteser-rlp.de/fluthilfe.html


    Fluthilfebüros des Malteser Hilfsdienst e.V. NRW

    https://www.malteser-in-nrw.de/fluthilfe.html


Psychologische Unterstützung


Hochwasserereignisse können sehr belastend sein. Zögere nicht, professionelle psychologische Unterstützung zu suchen, wenn du das Gefühl hast, dass du oder deine Familie sie benötigen. Es ist wichtig, auf deine geistige Gesundheit ebenso zu achten wie auf die physische.



Achtung vor Betrügern


Sei vorsichtig bei Dienstleistern, die unerwartet auftauchen und schnelle Reparaturen anbieten. Manchmal nutzen Betrüger solche Situationen aus. Stelle sicher, dass du mit vertrauenswürdigen und qualifizierten Fachleuten arbeitest.


Dokumentation aufbewahren


Bewahre alle Dokumente, Belege und Korrespondenzen im Zusammenhang mit dem Hochwasserschaden und den Versicherungsansprüchen sorgfältig auf. Diese können in zukünftigen Verhandlungen oder für steuerliche Zwecke wichtig sein.


Aktuelle Themen

25. Oktober 2025
Immer häufiger kursieren in privaten WhatsApp-Gruppen vermeintlich exklusive Tipps zum schnellen Aktiengewinn. Derzeit werden insbesondere Papiere der Canaan Inc. (ISIN US1347481020) beworben. Nach Angaben der Finanzaufsicht BaFin stecken dahinter keine seriösen Finanzexperten, sondern organisierte Gruppen, die gezielt Anlegerinteresse erzeugen, um selbst von steigenden Kursen zu profitieren. In den Chats treten Personen auf, die angeblich bekannte Namen aus der Finanz- oder Börsenwelt tragen. In Wahrheit handelt es sich um gefälschte Profile. Fotos, Namen und Lebensläufe werden kopiert, um Vertrauen aufzubauen. Ziel ist es, Privatanleger mit unrealistischen Gewinnversprechen und künstlichem Zeitdruck zu Aktienkäufen zu bewegen. Wer darauf hereinfällt, wird Teil eines klassischen Pump-and-Dump-Schemas: Die Täter kaufen früh, treiben den Kurs hoch und stoßen ihre Anteile ab, sobald andere investieren. Betroffen sind nicht nur Aktien, die in Deutschland gehandelt werden. Neben Canaan Inc. tauchen in den Chats auch Namen auf wie Springview Holding (ISIN KYG837611097), Health in Tech Inc. (ISIN US42217D1028), Lichen China Ltd. (ISIN KYG5479G1082), Iczoom Group Inc. (ISIN KYG4760B1005), Chanson International Holding (KYG2104U1076) und Golden Heaven Group Holdings Ltd. (ISIN KYG3959D1253). Die Kürzel „US“ und „KY“ in den ISINs zeigen, dass diese Gesellschaften in den Vereinigten Staaten beziehungsweise auf den Cayman Islands registriert sind – Jurisdiktionen, in denen eine Rechtsverfolgung für Privatanleger deutlich schwieriger ist. Das Grundproblem liegt in der Dynamik sozialer Netzwerke. Informationen verbreiten sich rasant, während die Überprüfung oft zu spät erfolgt. Gefälschte Börsennachrichten, manipulierte Screenshots oder fingierte Kurscharts verstärken den Eindruck von Glaubwürdigkeit. Viele dieser Nachrichten verwenden Formulierungen wie „Insider-Tipp“ oder „nur für kurze Zeit“, um den psychologischen Druck zu erhöhen. Solche Taktiken sind kein Zufall, sondern Bestandteil gezielter Marktmanipulation. Anleger sollten in solchen Fällen Ruhe bewahren und Fakten prüfen. Jede Investmententscheidung gehört auf den Prüfstand: Gibt es geprüfte Unternehmenszahlen? Wird das Wertpapier an einem regulierten Markt gehandelt? Ist das Geschäftsmodell transparent? Liegen offizielle Mitteilungen vor? Fehlende Informationen sind ein Warnsignal. Ebenso gilt: Je lauter der Versprechens-Ton, desto höher das Risiko. Die Bundesverbraucherhilfe ruft Verbraucher dazu auf, keine Wertpapiere aufgrund von Chat-Empfehlungen zu kaufen und verdächtige Inhalte zu dokumentieren. Hinweise auf unseriöse Anlagewerbung können an die BaFin oder direkt an die Polizei weitergeleitet werden. Auf der Website der BaFin stehen weiterführende Informationen, wie sich Anleger effektiv schützen und seriöse Quellen erkennen. Kapitalmärkte leben von Vertrauen. Dieses Vertrauen wird nur dann bestehen, wenn Verbraucher lernen, zwischen Marktinformation und Manipulation zu unterscheiden. Jede kritische Nachfrage schützt vor Schaden – und sichert langfristig den fairen Zugang zu echten Chancen. 
15. Oktober 2025
Präsident Ricardo Dietl hat die Vorsitzende des Bundesausschusses gebeten, das Thema eines politischen Vertrauensprogramms auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung zu setzen. Ziel ist es, dass sich der Bundesausschuss mit der Frage befasst, wie ein regelbasiertes Miteinander im politischen Raum wieder gestärkt werden kann. Dietl macht deutlich, dass die gesellschaftliche Polarisierung, die Zunahme politischer Aggression und das wachsende Misstrauen gegenüber Institutionen auf einen tiefgreifenden Vertrauensverlust hindeuten. Während die Politik derzeit Aufbruchstimmung zu vermitteln versucht, erleben viele Bürger steigende Preise, zunehmende Belastungen und eine Politik, die zu oft in Symboldebatten verharrt. „Wir müssen uns ehrlich machen“, erklärt Ricardo Dietl. „Die Menschen spüren, dass sich an vielen Stellen wenig verändert. Vertrauen wächst nicht durch Ankündigungen, sondern durch Taten, durch Berechenbarkeit und durch klare Regeln.“ Im Mittelpunkt der Befassung soll stehen, wie politischer Wettbewerb wieder konstruktiv gestaltet werden kann. Dietl verweist dabei auf die Prinzipien der Sozialen Marktwirtschaft. Wettbewerb sei notwendig und produktiv, wenn er von Respekt und Fairness getragen werde. „Wettbewerb ja, bessere Vorschläge machen, immer gerne. Aber gegenseitige Herabwürdigung, die Unterstellung von Unwählbarkeit und persönliche Angriffe führen zu einer Atmosphäre, in der Politik zur Bühne des Gegeneinanders wird. Das schadet der Demokratie und befeuert Hass aus allen Richtungen. Dem müssen wir mit einem regelbasierten, besonnenen und gestärkten Miteinander begegnen“, so Dietl. Die Bundesverbraucherhilfe wird das Thema in den kommenden Sitzungen als Impuls für eine breitere gesellschaftliche Debatte verstehen. Ricardo Dietl sieht darin eine grundlegende Aufgabe für die politische Kultur in Deutschland: Politik soll wieder zeigen, dass sie fähig ist, Verantwortung zu übernehmen, Konflikte respektvoll auszutragen und Vertrauen Schritt für Schritt zurückzugewinnen. „Ein Land bleibt nur stark, wenn seine politischen Akteure die Regeln des Anstands und der Verantwortung wahren“, fasst Dietl zusammen. „Darüber zu sprechen ist nicht Schwäche, sondern Stärke. Es ist Zeit, dass wir diese Stärke leben.“
9. Oktober 2025
Europa verliert sich erneut in Detailregulierung. Das Europäische Parlament hat gestern mehrheitlich dafür gestimmt, pflanzliche Produkte künftig nicht mehr mit Bezeichnungen wie Burger, Wurst oder Schnitzel zu kennzeichnen. Damit setzt sich Brüssel in einer Scheinauseinandersetzung fest, während zentrale Probleme ungelöst bleiben. Die Abstimmung sendet das falsche Signal. Sie bindet politische und administrative Kapazitäten in einem Nebenschauplatz, anstatt Kaufkraft, Wettbewerb, Digitalisierung, Energiepreise, zuverlässige Infrastruktur und Sicherheit der Verbraucher in den Mittelpunkt zu rücken. Die Entscheidung fiel mit deutlicher Mehrheit und liegt nun bei den Mitgliedstaaten. Genau hier fordern wir Korrektur und Augenmaß. Wir sprechen für Verbraucher, die jeden Tag reale Entscheidungen treffen: Sie erwarten verständliche Informationen auf der Verpackung, faire Preise im Regal, verlässliche Produktqualität und transparente Märkte. Ob eine pflanzliche Wurst Wurst heißen darf, beantwortet der Markt längst durch klare Kennzeichnung und aufgeklärte Kundschaft. Die europäischen Behörden besitzen bereits ein robustes Instrumentarium gegen Irreführung. Zusätzliche Wortpolizei produziert Bürokratie, erschwert Innovation und verschiebt den Fokus von wirksamem Verbraucherschutz auf Symbolpolitik. Der Rechtsrahmen zu Milchbezeichnungen (Hafermilch, Mandelmilch) zeigt seit Jahren, dass Abgrenzung möglich ist, ohne Debatten endlos auszuweiten. Eine erneute Ausdehnung von Begriffsschranken führt uns von der Sache weg, die zählt, nämlich von fairen Wettbewerbsbedingungen und nachvollziehbarer Information am Point of Sale. Wir adressieren die Bundesregierung: Deutschland ist Leitmarkt für moderne Lebensmittel und für transparente Verbraucherinformation. Die Bundesregierung vertritt die Interessen der Bürger in den europäischen Gremien. Sie muss in Rat und Kommission auf Stopp von Überregulierung, auf Evidenz statt Ideologie und auf Priorisierung der Dinge setzen, die Wohlstand und Lebensqualität tatsächlich sichern. Das heißt, sie muss europäisch verbindlich und mit Nachdruck verhandeln, Allianzen mit Mitgliedstaaten formen, die marktwirtschaftliche Lösungen bevorzugen, und Folgenabschätzungen verlangen, die Kaufkraft, Preise und Wettbewerb in den Mittelpunkt stellen. Ein Veto gegen symbolische Etikettenpolitik ist aktiver Verbraucherschutz, weil es Ressourcen freilegt für die großen Aufgaben. Verbraucherinnen und Verbraucher benötigen Schutz vor Preisübertreibungen und Mogelpackungen, sie benötigen verlässliche Infrastruktur und pünktliche Lieferketten, sie benötigen digitale Verwaltung, planbare Energiepreise, konsequente Bekämpfung unlauterer Geschäftspraktiken und einen europäischen Binnenmarkt, der Innovation belohnt. All das verlangt Gesetzgebung mit klarer Zielwirkung, straffe Vollzugsstrukturen und Evaluierungen, die Maßnahmen an Ergebnissen messen.