Wohngeld: So bekommst du Unterstützung für deine Wohnkosten

Datum der Veröffentlichung: 22. Juli 2024

Der Ratgeber auf einen Blick



  • Wohngeld hilft einkommensschwachen Haushalten, die Miet- oder Wohnkosten zu decken.


  • Die Höhe des Wohngelds richtet sich nach Einkommen, Mietkosten und Haushaltsgröße.


  • Sowohl Mieter als auch Eigentümer haben unter bestimmten Bedingungen Anspruch.


  • Der Antrag auf Wohngeld muss bei der örtlichen Wohngeldstelle gestellt werden und erfordert verschiedene Nachweise.

Was ist Wohngeld?


Wohngeld ist eine Sozialleistung, die darauf abzielt, die Wohnkosten für einkommensschwache Haushalte tragbar zu machen. Es wird als Mietzuschuss für Mieter oder als Lastenzuschuss für Eigentümer von selbst genutztem Wohnraum gezahlt. Das Wohngeld soll sicherstellen, dass niemand aufgrund finanzieller Schwierigkeiten seine Wohnung verliert oder in unzumutbaren Wohnverhältnissen leben muss.


Anspruchsvoraussetzungen


Um Wohngeld zu erhalten, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Diese umfassen:


  • Einkommensgrenzen: Dein Einkommen darf bestimmte Grenzen nicht überschreiten. Die genaue Höhe der Einkommensgrenzen hängt von der Haushaltsgröße und den regionalen Mietstufen ab.
  • Wohnkosten: Es muss eine Belastung durch Miete oder Wohnkosten vorliegen, die nicht vollständig durch das Einkommen gedeckt werden kann.
  • Haushaltsgröße: Die Anzahl der Haushaltsmitglieder beeinflusst die Höhe des Wohngelds.


Wichtige Kriterien sind dabei:


  • Erwerbstätigkeit oder andere Einkommensquellen: Du musst ein regelmäßiges Einkommen haben, das unterhalb der festgelegten Grenzen liegt.
  • Keine anderweitigen Sozialleistungen: Personen, die bereits andere Sozialleistungen wie Arbeitslosengeld II oder Sozialhilfe beziehen, sind in der Regel von Wohngeld ausgeschlossen, da die Wohnkosten in diesen Leistungen bereits berücksichtigt sind.


Höhe des Wohngelds


Die Höhe des Wohngelds richtet sich nach dem Einkommen, den Miet- oder Wohnkosten und der Anzahl der Haushaltsmitglieder. Es gibt keine pauschale Höhe, da das Wohngeld individuell berechnet wird. Grundsätzlich gilt: Je niedriger das Einkommen und je höher die Miete, desto höher fällt das Wohngeld aus. Auch die regionalen Mietstufen spielen eine Rolle, da die Wohnkosten je nach Region variieren.


Beantragung des Wohngelds


Der Antrag auf Wohngeld muss bei der örtlichen Wohngeldstelle gestellt werden. Die notwendigen Formulare erhältst du dort oder online auf den Webseiten der zuständigen Behörden. Folgende Unterlagen werden in der Regel benötigt:


  • Einkommensnachweise: Gehaltsabrechnungen, Rentenbescheide oder andere Einkommensquellen.
  • Mietvertrag oder Nachweise über Wohnkosten: Mietvertrag, aktuelle Mietzahlungsnachweise oder Unterlagen zu den Kosten des selbst genutzten Wohneigentums.
  • Nachweise über andere Ausgaben und Einnahmen: Kontoauszüge, Unterhaltszahlungen, Kindergeldbescheide etc.


Nach der Antragstellung prüft die Wohngeldstelle deine Angaben und entscheidet über die Bewilligung des Wohngelds. Es ist wichtig, alle erforderlichen Unterlagen vollständig und korrekt einzureichen, um Verzögerungen zu vermeiden.


Dauer und Auszahlung des Wohngelds


Wohngeld wird in der Regel für 12 Monate bewilligt. Danach muss ein Weiterbewilligungsantrag gestellt werden, falls die Bedürftigkeit weiterhin besteht. Die Auszahlung erfolgt monatlich im Voraus und wird direkt auf dein Konto überwiesen.


Rechte und Pflichten der Wohngeldempfänger


Als Empfänger von Wohngeld hast du bestimmte Rechte und Pflichten. Du musst Änderungen deiner Einkommens- oder Vermögensverhältnisse unverzüglich der Wohngeldstelle mitteilen. Auch Veränderungen in der Haushaltsgröße oder der Wohnsituation müssen gemeldet werden. Bei falschen Angaben oder verspäteten Mitteilungen kann das Wohngeld zurückgefordert werden.


Tipps zur erfolgreichen Antragstellung


Um die Chancen auf Bewilligung deines Wohngeldantrags zu erhöhen, solltest du folgende Tipps beachten:


  • Sorgfältige Vorbereitung: Stelle sicher, dass alle erforderlichen Unterlagen vollständig und aktuell sind.
  • Frühzeitige Antragstellung: Reiche den Antrag frühzeitig ein, um finanzielle Engpässe zu vermeiden.
  • Persönliche Beratung: Nutze die Möglichkeit einer persönlichen Beratung bei der Wohngeldstelle, um offene Fragen zu klären und Unterstützung bei der Antragstellung zu erhalten.

Aktuelle Themen

11. April 2025
CDU, CSU und SPD haben sich auf einen ambitionierten Kurs verständigt: Der Koalitionsvertrag 2025 setzt klare Prioritäten – wirtschaftliche Erneuerung, technologieoffener Klimaschutz, eine modernisierte Bundeswehr, ein digitaler Staat und gezielte Entlastungen für Familien, Arbeitnehmende und Rentner. Neben einer neuen Gründerfreundlichkeit und einem massiven Ausbau der Energie- und Wasserstoffinfrastruktur verspricht das Bündnis auch Fortschritte bei der Wohnraumschaffung, der Rentensicherheit, dem Bürokratieabbau und der frühkindlichen Bildung. Der Sozialstaat wird reformiert, Asylverfahren beschleunigt, und die Verwaltungsmodernisierung auf allen Ebenen angepackt. Zugleich bleibt die Handschrift einer stabilitätsorientierten Haushaltspolitik mit Schuldenbremse erkennbar. Verbraucher können sich auf verbesserte Verbraucherrechte im digitalen Raum, fairere Steuersätze und mehr Transparenz bei Lebensmitteln und Dienstleistungen einstellen. Die größten Investitionen werden in Verteidigung, Klima, Infrastruktur und Bildung fließen – vergleichsweise gering bleibt der Aufwand bei Justiz, Kultur und Ehrenamt. Wer alle Inhalte im Detail, aber in leicht verständlicher Sprache nachlesen möchte, findet unsere vollständige Zusammenfassung zum Download hier:
7. April 2025
In Deutschland sind zahlreiche Studiengänge, insbesondere im Bereich der Medizin, durch einen Numerus Clausus (NC) zulassungsbeschränkt. Dies führt dazu, dass viele Bewerber trotz Hochschulreife keinen Studienplatz erhalten. Einige von ihnen entscheiden sich daher, ihren Studienplatz auf dem Rechtsweg einzuklagen. Solche Studienplatzklagen haben in der Vergangenheit sowohl Erfolge als auch Misserfolge verzeichnet. Grundlagen der Studienplatzklage Eine Studienplatzklage basiert auf der Annahme, dass Hochschulen ihre Ausbildungskapazitäten nicht vollständig ausschöpfen und somit zusätzliche Studienplätze verfügbar sind. Durch eine sogenannte Kapazitätsklage wird geprüft, ob die Universität tatsächlich alle verfügbaren Plätze vergeben hat. Ist dies nicht der Fall, kann das Verwaltungsgericht die Hochschule verpflichten, weitere Bewerber zuzulassen. Aktuelle Fallbeispiele erfolgreicher Studienplatzklagen In den letzten Jahren gab es mehrere bemerkenswerte Fälle, in denen Studienplatzklagen erfolgreich waren: Medizinische Hochschule Hannover (MHH) : Im Jahr 2020 wurde ein Student im sechsten Fachsemester Humanmedizin an der MHH durch eine erfolgreiche Studienplatzklage zugelassen. Das Verwaltungsgericht Hannover stellte fest, dass die Universität ihre Aufnahmekapazität falsch berechnet hatte, wodurch zusätzliche Studienplätze verfügbar wurden. Quelle Universität Jena : Zum Wintersemester 2020/2021 einigte sich die Universität Jena in einem gerichtlichen Vergleich darauf, acht weitere Studienbewerber im ersten Fachsemester Medizin aufzunehmen. Dies geschah, nachdem festgestellt wurde, dass die Universität ihre Kapazitäten nicht vollständig ausgeschöpft hatte. Quelle Universität des Saarlandes : Ebenfalls im Wintersemester 2020/2021 verpflichtete sich die Universität des Saarlandes, vier zuvor abgelehnte Studienbewerber im fünften Fachsemester Medizin (klinischer Abschnitt) aufzunehmen. Diese Einigung resultierte aus einer erfolgreichen Studienplatzklage. Quelle Bedeutung der Kapazitätsberechnung Diese Fälle unterstreichen die Bedeutung einer korrekten Kapazitätsberechnung durch die Hochschulen. Fehlerhafte Berechnungen können dazu führen, dass Studienplätze ungenutzt bleiben, obwohl eine hohe Nachfrage besteht. Studienplatzklagen dienen in solchen Fällen dazu, die tatsächlichen Kapazitäten offenzulegen und sicherzustellen, dass alle verfügbaren Studienplätze vergeben werden. Unser Fazit Die Studienplatzklage bleibt ein wichtiges Instrument für Bewerber, die trotz formaler Qualifikation keinen Studienplatz erhalten haben. Erfolgreiche Klagen zeigen, dass Hochschulen ihre Kapazitäten nicht immer vollständig ausschöpfen und dass der Rechtsweg eine Möglichkeit bietet, dennoch einen Studienplatz zu erlangen. Bewerber sollten jedoch beachten, dass solche Verfahren komplex sind und eine sorgfältige rechtliche Beratung erfordern.
7. April 2025
In den letzten Jahren haben mehrere Gerichtsentscheidungen die Rechte von Verkehrsteilnehmern im Zusammenhang mit Geschwindigkeitsmessungen gestärkt. Zentral dabei ist die Frage, ob und inwieweit Betroffene Zugang zu den vollständigen Messdaten erhalten müssen, um die Genauigkeit der erhobenen Geschwindigkeitswerte überprüfen zu können.​ Hintergrund: Standardisierte Messverfahren und ihre Beweisführung Bei Geschwindigkeitskontrollen kommen häufig sogenannte standardisierte Messverfahren zum Einsatz. Diese zeichnen sich durch normierte Abläufe und zugelassene Messgeräte aus, bei denen unter gleichen Bedingungen gleiche Ergebnisse erwartet werden. Gerichte gehen in solchen Fällen oft von der Richtigkeit der Messergebnisse aus, sofern keine konkreten Anhaltspunkte für Messfehler vorliegen. Für Betroffene bedeutet dies, dass sie im Falle eines Einspruchs gegen einen Bußgeldbescheid darlegen müssen, warum die Messung fehlerhaft sein könnte. Hierfür ist der Zugang zu den vollständigen Messdaten essenziell. Recht auf Einsicht in Messdaten Das Bundesverfassungsgericht (BVerfG) hat in einem Beschluss vom 12. November 2020 betont, dass Betroffene in Ordnungswidrigkeitenverfahren grundsätzlich ein Recht auf Zugang zu den bei der Bußgeldbehörde vorhandenen, aber nicht zur Akte genommenen Informationen haben. Dies umfasst insbesondere die Rohmessdaten der Geschwindigkeitsmessung. Das Gericht führte aus, dass das Recht auf ein faires Verfahren es erfordert, dem Betroffenen die Möglichkeit zu geben, die gegen ihn erhobenen Vorwürfe umfassend zu überprüfen. Ohne Zugang zu den vollständigen Messdaten sei eine effektive Verteidigung kaum möglich. Weitere gerichtliche Entscheidungen Auch andere Gerichte haben sich mit der Thematik befasst:​ Verfassungsgerichtshof Baden-Württemberg : In einem Urteil vom Januar 2023 entschied der Verfassungsgerichtshof Baden-Württemberg, dass Betroffenen Zugang zu den Wartungs- und Reparaturunterlagen des verwendeten Messgeräts gewährt werden muss. Die Verweigerung dieser Einsicht stelle einen Verstoß gegen den Grundsatz des fairen Verfahrens dar. ​ Amtsgericht Koblenz : Das Amtsgericht Koblenz entschied, dass Betroffene das Recht haben, bestimmte Messdaten und -unterlagen einzusehen, um eine ordnungsgemäße Verteidigung sicherzustellen. Dies basiert auf dem Grundsatz des fairen Verfahrens, der sowohl im Strafprozessrecht als auch im Bußgeldrecht gilt. Bedeutung für Betroffene Diese Entscheidungen unterstreichen die Bedeutung der Transparenz bei Geschwindigkeitsmessungen. Für Betroffene bedeutet dies, dass sie im Falle eines Bußgeldverfahrens das Recht haben, die vollständigen Messdaten einzusehen, um die Messung auf mögliche Fehler überprüfen zu können. Dies stärkt die Verteidigungsrechte und trägt zu einem fairen Verfahren bei.​ Unser Fazit Die aktuelle Rechtsprechung betont die Notwendigkeit der Transparenz und des Zugangs zu vollständigen Messdaten bei Geschwindigkeitskontrollen. Betroffene sollten sich dieser Rechte bewusst sein und im Falle von Zweifeln an der Messgenauigkeit entsprechende Einsicht in die Messunterlagen verlangen.